Montag, 25. März 2013

Ein Zombie hing am Glockenseil


Der Film ein Ein Zombie hing am Glockenseil ist einer der wenigen Filme in Deutschland, den kaum jemand sehen kann und darf, da er hier uncut quasi verboten ist. Er wurde in verschiedensten Versionen beschlagnahmt und darf weder vertrieben, geschweige denn beworben werden. Die Frage ist, warum eigentlich?

Der Film stammt aus dem Jahre 1980. Damals kam gerade eine große Gewaltwelle im Filmgenre auf. Filme wie Dawn of the Dead (Zombie) oder Tanz der Teufel gaben sich in der Filmproduktion die Klinke in die Hand. Die damals noch zuständige Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) sah sich einer Verrohung im Filmsegment gegenübergestellt und vermutete dies könne Einfluss auf die Bevölkerung nehmen. So beschloss man ungerechtfertigterweise gegen das Zensurverbot unserer Verfassung zu verstoßen und setzte die Filme nicht nur auf den Index für jugendgefährdende Medien, was einer Nichtvermarktung bereits fast gleichkommt, sondern beschlagnahmte per Gerichtsbeschluss gleich alle gepressten Originale, die im Umlauf waren und hinderte somit nicht nur Jugendliche, sondern auch mündige Erwachsene daran den Film zu sehen. Daher sind entsprechende DVDs heute heiß begehrt unter Sammlern. Das gleiche Schicksal ereilte auch die anderen beiden oben genannten Streifen.

Ich kann mich zu den Glücklichen schätzen, die eine unzensierte Version des Streifens in ihrem Besitz wissen und kann voller Glückseligkeit berichten: Das Ding ist ganz großer Kuhmist. Der Film langweilt von der ersten Minute. Dialoge sind langatmig und öde gestrickt, vollgestopft mit Klischees und einfach einfallslos.Man hofft ständig, dass endlich mal ein Zombie kommt und die Protagonisten frisst.
Das geschieht zwar, aber leider viiiiiieeeel zu selten. Wenn es dann mal passiert muss ich sagen, alle Achtung. Die Effekte sind sehr schön gemacht und sehen bei weitem realistischer aus als man das heute mit Hilfe von CGI machen könnte. Das ist eine der großen Verluste, den wir mit der Tricktechnik hinnehmen müssen. Horrorstreifen aus heutiger Zeit erreichen selten den Ekelfaktor, den man damals mit Tierinnereien, Latex und Kunstblut erreicht hat.

Die relevanten Szenen nehmen weniger als ein zehntel der Spielzeit ein und somit ist man meistens damit beschäftigt zu warten bis endlich wieder Gehirn spritzt. Daher versteht es sich wohl von selbst, dass man die geschnittene Version im Geschäft gar nicht mehr in die Hand nehmen muss, denn da fehlt alles, was auch nur ein bisschen Freude bereiten könnte. Das Fazit ist somit eindeutig:


PS: Ich merke grade, ich habe die Inhaltsangabe völlig vergessen, aber seien wir mal ehrlich: Es ist ein Zombiefilm, der Genretyp ist bereits Inhaltsangabe genug.

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