Montag, 7. Januar 2013

Reservoir Dogs

imdb.com
Bald ist es soweit, der neue Tarantinofilm Django Unchained kommt in die deutschen Kinos. Es wird Zeit dies zu würdigen und die alten Perlen mal etwas zu beleuchten, die der Mann schon vor vielen Jahren ins Rampenlicht gehalten hat.
So zum Beispiel auch sein Erstlingswerk Reservoir Dogs von 1992 mit dem deutschen Untertitel "wilde Hunde". Mit dabei sind einige seiner später immer wieder gerne eingesetzten Schauspieler wie Tim Roth (Four Rooms) oder Harvey Keitel (Pulp Fiction).

Es geht grob gesagt um die Folgen eines Raubüberfalls, den man im Film selbst nur in Rückblenden sieht. Der Film handelt eher von dem was anschließend passiert, denn die vom Auftraggeber anonym zusammengestellte Gruppe ist bei dem Coup von der Polizei hochgenommen worden. Die Entkommenen versuchen nun herauszufinden, wer das Schwein war, das sie verraten hat.
Wie immer verwendet Quentin Tarantino in diesem Film lange und ausschweifende Dialoge um den Zuschauer mit den Protagonisten zu sympathisieren. Da dies der erste Film von ihm ist, kann man hier selbstverständlich noch nicht von Traditionen reden, aber doch finden sich in Reservoir Dogs noch viele andere Stilelemente, auf die Tarantino in späteren Filmen erneut zurückgriff. Beispielsweise der Trunkshot, das Filmen aus einem geöffneten Kofferraum heraus, die Zigarettenmarke "Red Apple" und natürlich die langen Kamerafahrten ohne Schnitt; besonders wirkungsvoll in Kombination mit ausführlichen Dialogen, an denen alle Figuren, an einem großen Tisch sitzend, teilhaben. Außerdem spielt er hier selbst einen kleinen Nebencharakter. Auch dies wurde zu einem festen Bestandteil seiner Filme.

Der Film ist außerordentlich lustig ohne albern zu wirken, eine Kunst, die Tarantino in späteren Filmen weiterhin zu pflegen weiß. Zudem beschränkt er sich auf zwei oder drei brutale Szenen; der Rest kann durchaus spannend und actiongeladen erzählt werden, ohne ständig eine Maschinenpistole zücken zu müssen.

Die Bild- und Tonqualität ist der Zeit Anfang der 90er Jahre angepasst und fällt nicht sonderlich aus der Reihe.

Ich gebe zu, so langsam stellt sich hier ein Kuschelimage dar, wenn ich schon wieder die Höchstnote vergebe. Aber wenn ihr den Film gesehen habt und Tarantinoliebhaber seid, werdet ihr mit mir übereinstimmen, dass mit dem Debüt hier gleich ein Highlight seiner Filmografie geschaffen wurde.

Fünf von fünf Keksen, alles andere wäre Blasphemie!


PS: Wer Hunger bekommen hat, kann sich hier mit dem Film eindecken. Milch und Kekse kaltstellen und dann steht einem perfekten Filmabend mit dieser DVD nichts im Wege.





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