Samstag, 5. Januar 2013

Cloud Atlas

cloudatlas.warnerbros.com


Cloud Atlas, zu deutsch Wolkenatlas. Der Namensgeber ist ein Musikstück des fiktiven Künstlers Robert Frobisher aus dem jahre 1939, doch fangen wir vorne an. Ich kann übrigens nur empfehlen, das Stück beim Weiterlesen gleich mal im Hintergrund spielen zu lassen ;)


Cloud Atlas erzählt sechs Geschichten aus sechs verschiedenen Epochen. Die da wären:
  • Der Anwalt Adam Ewing und ein Sklave als blinder Passagier freunden sich auf einem Erkundungsschiff 1849 an; der Beginn der Sklavenbefreiung.
  • Der bereits erwähnte junge Komponist Robert Frobisher und die Schwierigkeiten, homosexuell zu sein im Jahre 1939.
  • Die Journalistin Luisa Rey, die sich 1973 durch ihren investigativen Journalismus zur Zielscheibe eines Profikillers macht.
  • Der Verleger Timothy Cavendish, der 2012 in einem Altersheim gegen seinen Willen festgehalten wird.
  • Der weibliche Klon Somni~451, der 2144 für die Freiheit und gegen die Versklavung menschlicher Kopien kämpft.
  • Der Ziegenhirte Zacharay, der sich in einem postapokalyptischen Hawaii auf eine beschwerliche Reise begibt.
Im Buch werden diese Geschichten in je zwei Abschnitte geteilt und nacheinander erzählt. Im Film jedoch simultan, das heißt in kurzen Episoden. Das ist zwar auf der einen Seite sehr kurzweilig, auf der anderen aber auch etwas anstrengend. Ich konnte mich mit dieser Art des Films aber schnell anfreunden. Dass Episodenfilme durchaus gut funktionieren können, kennt man aus Filmen wie elevenfourteen. Hier wird das Konzept aber bis zum äußersten getrieben, denn einige Episoden dauern nicht länger als 30 Sekunden, bevor die Zeit schon wieder wechselt.

Selbstverständlich mussten Tykwer(Das Parfum) und die Wachowskis(Matrix), die für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichneten, gewisse Abstriche machen was die Ausführlichkeit der mehr als 650-seitigen Vorlage machen, das Konzept bleibt aber schlüssig und viele der Verbindungen zwischen den Figuren konnte in den Film übernommen werden (beispielsweise haben mehrere Figuren ein kometenförmiges Muttermal und Briefe und Musik aus einigen Geschichten werden in anderen wieder aufgegriffen).

Die technische und vor allem maskenbildnerische Umsetzung ist phänomenal. Animierte und nichtanimierte Bestandteile des Films sind quasi nicht zu unterscheiden und die tausend Gesichter in die die Hauptdarsteller wie Tom Hanks, Halle Berry, Hugo Weaving, Hugh Grant und viele andere, die allesamt genial spielen und die nur aufgrund ihrer großen Zahl hier nicht gewürdigt werden können, machen den Film zu einer Wonne. Jede Minute macht Spaß und man wartet sehnsüchtig auf das, was als nächstes kommen mag.

Was bleibt ist sich zurückzulehnen, Popcorn (oder Kekse) zu greifen und zu genießen.
Alle nur denkbaren Kategorien wie Schauspiel, Regie, Drehbuch, Maskenbild, Bild und Ton verdienen die Höchstnote, weshalb mir nur ein Urteil möglich ist: volles Keksrating!



PS: Der Film macht verdammt neugierig auf das Buch und weitere Details zu den Geschichten, weshalb ich es mir sofort als ich nach dem Kinobesuch zu Hause angekommen war, bestellte. Ich bin gespannt!





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen