Sonntag, 15. Dezember 2013

Triangle

horrorpilot.de

Dieser australisch-britische Horrorfilm kam in Deutschland und Amerika nur als Direct-to-DVD-Veröffentlichung auf den Markt. Eine Schande, denn mit seiner verwirrenden Geschichte und seinem beklemmenden Ambiente hätte er ein großartiges Kinospektakel abgegeben.

Die Hauptfigur Jess kentert mit ihren Freunden und dem Segelboot bei einem Törn auf offenem Meer. Sie gelangen auf einen Ozeanliner und gauben sich in Sicherheit. Doch die unsympathisch wirkende Figur auf dem Bild oben dreht daraus einen Strick. Doch wenn man glaubt, hier geht es nur um eine Jäger und Gejagte-Geschichte, der irrt, denn hier tauschen die Rollen; und zwar schnell und unerwartet. Wieso unter der Maske letztendlich doch nur eine hilflose junge Person steckt, die gegen sich selbst kämpft erfahrt ihr auf der DVD. Absolute Guck-Empfehlung.

Absolutes Mindfuck-Kino!


Donnerstag, 21. November 2013

Catching Fire

www.thehungergamesexplorer.com
Ich warne schonmal, ich bin ein absolutes Fangirl, aber ich versuche mich möglichst objektiv zu äußern. Gespoilert wird nicht, zumindest wenn man die Geschichte kennt.

Mit dem Gewinn der Hunger Games ist die Reise für Peeta und Katniss nicht vorbei. Sie müssen auf die Tour der Sieger, um sich noch einmal allen Distrikten zu präsentieren. Doch auf den beiden lastet ein immer größer werdender Druck: Da sie das Capitol lächerlich gemacht haben, droht Präsident Snow ihnen mit der Ermordung ihrer Familien, wenn sie nicht weiter überzeugend das Liebespaar spielen. Und dann stehen die 75. Hungerspiele vor der Tür, das Jubeljubiläum. Doch dieses Mal wird alles anders. Denn die Distrikte wollen nicht mehr schweigen.

Wer die Bücher kennt, weiß wie viele kleine Details die Stimmung der Revolution übermitteln. Und lasst euch gesagt sein: Sie haben es GROßARTIG umgesetzt!

Ich bin völlig geflasht, 146 Minuten die sich wie 60 anfühlen, ich hätte den Film gleich danach nochmal angeschaut. Das ganze Kino lachte und weinte und war begeistert.
Der Film ist unglaublich gut, in jeder Hinsicht. Ich denke sogar, die beste Literaturverfilmung, die ich bisher gesehen habe. Unglaublich nah an der Vorlage, es gab nicht einen Moment an dem ich dachte: Oh, das hab ich mir aber anders vorgestellt. Und so beeindruckende Bilder!

Die feinen Nuancen die die Geschichte so besonders macht sind auf den Punkt getroffen und die Charaktere allesamt großartig besetzt.

Einziger Running-Gag: Peeta und Gale scheinen keine Familien zu haben. Achtet mal darauf.

Wer sich noch nicht mit den Hunger Games auseinandergesetzt hat, sollte es ganz dringend tun, denn ich finde sowohl in den Büchern als auch in den Filmen wird uns sowohl unsere Vergangenheit, als auch eine mögliche Zukunft aufgezeigt. Die Gesellschaftskritik ist überwältigend und sowohl für Teenager als auch für Erwachsene verständlich und ergreifend.
Meiner Meinung nach sollten die Bücher Pflichtlektüre in der Schule werden.

Aber es geht ja hier um den Film, also hier die Wertung:


5 von 5 Keksen, gäbe es einen 6. würde ich ihn auch geben, der Film ist genial, jeder sollte ihn gesehen haben und die Begeisterung dafür weitertragen. KINOPFLICHT, LOSLOS!

PS: Taschentücher nicht vergessen und warm einpacken, denn ich hatte Dauergänsehaut.

Mittwoch, 20. November 2013

Die Erpresser

filmstarts.de

Dass auch aus Australien brauchbare Filme kommen können, wissen wir spätestens seit The Matrix oder Star Wars II und III, die allesamt in Australien gedreht wurden. Mit Die Erpresser finden wir einen australischen Thriller vor, der mit einem jungen, unverbrauchten, australischen Cast daherkommt. Ich zumindest, kannte keinen der Darsteller und somit wusste ich überhaupt nicht, was mich erwartet.

Der Film steigt direkt ein und serviert in den ersten 10 Minuten gefühlte 15 Herzanfälle, denn der Regisseur Jon Hewitt setzt scheinbar gerne auf Schockeffekte. Diese lassen im späteren Verlauf glücklicherweise nach, ansonsten ginge der Film wirklich aufs Herz. Die Story handelt von drei Jugendlichen, die einem Mord auf die Schliche kommen, den Mörder jedoch nicht auffliegen lassen wollen, sondern ihn mittels Erpressung zur Polizei zu gehen, auf den Peiniger aus ihrer Kindheit losjagen. Das Ganze läuft jedoch nicht wie geplant. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Der Film wird spannend und cinematisch durchaus kreativ erzählt. Einige Kameraeinstellungen habe ich so noch nicht gesehen und werben für die Kunst des australischen Films. Ebenso werden die Bilder im richtigen Moment kalt und einsam dargestellt und im nächsten wieder stimmungsgerecht klaustrophobisch und laut. Die Arrangements passen.

Der Film unterhält und ist ein echter Geheimtipp, erschien er doch in Deutschland als Direct-to-DVD-Veröffentlichung und hat wohl nie ein Kino von innen gesehen. Schade!

Mittwoch, 13. November 2013

96 Hours- Taken 1+2

http://www.96hours-taken2.de

Liam Neeson als ehemaliger Geheimagent, der eine blutige Spur durch Paris (Teil 1) und Istanbul (Teil 2) zieht. So hatte ich mir Liam Neeson vorher nie vorstellen können. Für mich war er bis dahin mit Rollen wie Qui-Gon Jinn oder Oskar Schindler eher der nachdenkliche Typ und weniger eine ältere Version von Jason Bourne.

Und damit habe ich eigentlich auch schon in Grundzügen verraten, was 96 Hours liefert: ein mit der Bourne-Trilogie vergleichbares Actionspektakel. Jedoch weniger vom inhaltlichen als vom stilistischen. Auf der Suche nach seiner entführten Tochter in Teil 1 und seiner Frau in Teil 2 (ja, ein Muster ist zu erkennen) liefert Mr. Neeson durchaus spannende Action und setzt wie erwähnte Trilogie auf einen Nahkampfstil, der weniger artistische Martial Arts zeigt als vielmehr effektive und realistische Kampfhandlungen, die sehr realistisch wirken und unberechenbar sind. Im ersten Teil kann man diesen auch wunderbar folgen; leider fand Regisseur Olivier Megaton im zweiten Teil müsse man hektischer schneiden während gekämpft wird, was leider dafür sorgt, dass die Kämpfe zwar lebendiger aber dafür auch für den Zuschauer anstrengender werden.Und Liam Neeson schafft es trotz meinen Vorbehalten ihn als Killer zu akzeptieren, mir glaubhaft zu vermitteln, dass er um das Leben seiner Liebsten zu retten über Leichen geht... über viele Leichen

Im Endeffekt ist der zweite Teil etwas schwächer als der erste, vermittelt aber auch wieder gut ein Feindbild, auf dessen Auslöschung am Ende man sich richtig freut. Ob es klappt oder nicht, lasse ich natürlich offen, denn ich kann nur empfehlen, dass Ihr euch diesen Actionkracher selbst unbedingt anseht!

Volle Punktzahl für gelungenes europäisches Kino!




Dienstag, 12. November 2013

The Great Gatsby

thegreatgatsby.warnerbros.com

Besser spät als nie, kommt nun endlich meine kleine Review zu 'The Great Gatsy', ein Film, der mich schon vor seinem Erscheinen in Atem hielt und seitdem immer Thema war.

Die Geschichte ist ein Klassiker. Junger Mann der New Yorker High Society gibt Parties in seinem Palast, um seine Jugendliebe wiederzutreffen. Bei einem arrangierten Treffen flammt die Liebe wieder auf und das Chaos beginnt.

Intrigen, Geld, Parties, man könnte denken, dass man das schon alles kennt und doch hat der Film von Regisseur Baz Luhrmann einen ganz eigenen Reiz, der die Neuverfilmung des Romans von F.Scott Fitzgerald für mich persönlich zu etwas ganz Besonderem macht.

Woran könnte das Liegen?

Zum Einen ist da der großartige Soundtrack. Von Jack White über Jay Z und Emeli Sande bis hin zu Lana Del Rey, haben viele aktuelle Größen mitgewirkt und eine unglaublich stimmungsvolle Untermalung geschaffen, sodass man auch beim bloßen Hören der Songs Gänsehaut bekommt.

Dann die Besetzung. Leonardo DiCaprio stellt allen voran mal wieder klar, dass er dem Jungen aus 'Titanic' entwachsen und einfach immer wieder ein grandioser Schauspieler ist, der seine Rolle als der Millionär Jay Gatsby durch und durch ernstnimmt und ausfüllt. Und auch Tobey Maguire (Nick Carraway), Carrey Mulligan (Daisy Buchanan), Joel Edgerton (Tom Buchanan), Elizabeth Debicki (Jordan Baker), Isla Fisher (Myrtle Wilson) und Jason Clarke (George Wilson) treffen den Nagel auf den Kopf.
Nachdem ich so wohl das Buch gelesen, als auch eine ältere Verfilmung gesehen habe, hat dieser Cast es geschafft, dem Klassiker neues Leben einzuhauchen.

Mir hat auch sehr die teilweise recht experimentelle Kameraführung und Erzählweise gefallen, anders als man es aus den meisten Hollywood Blockbustern kennt.

Wenn man sich mit Fitzgeralds Vorlage beschäftigt, mit der Gesellschaftskritik, die er aufbringt, und mit der Bedeutung der Charaktere, wird man diese im Film sehr gut wiederfinden. Zudem findet Baz Luhrmann mit einem alternativen Anfang und Ende einen sehr schönen Rahmen für die Handlung.

Trotzdem hat der Film seine Strecken, in denen man fast vergisst, wo welcher Handlungsstrang anzuküpfen ist, die Bildgewalt übertrumpft da die Geschichte. Zudem war das 3D in diesem Fall für mich völlig überflüssig.
Der Film wird sicherlich nicht jeden vom Hocker hauen (die Wertung von 49% bei www.rottentomatoes.com spricht da wohl für sich), doch ich finde ihn absolut sehenswert.
Und seit Ende September ist er auch auf DVD erhältlich.


Fazit: Meine monatelang aufgebauten Erwartungen seit dem ersten Trailer wurden nicht enttäuscht, großartige Bilder, Musik und Darsteller. Top Film.


Sonntag, 19. Mai 2013

The Croods

www.mykinotrailer.de
Die Croods ist genau das wonach er aussieht: Ein gut gelaunter Animationsfilm aus den Dreamworks-Studios. Eine Steinzeitfamilie zwischen der sicheren Höhle und der Entdeckung, einer neuen, gefährlichen Welt. Eep, die Teenie-Tochter der Familie will die Welt entdecken und bringt so den geregelten Alltag der Croods ganz schön durcheinander. Papa Grug gefällt das gar nicht und als dann auch noch der fortschrittliche Guy auftaucht und Eep den Kopf verdreht, hängt der Haussegen schief. Doch gemeinsam flieht der bunte Haufen vor der untergehenden Welt und erlebt dabei einige Abenteuer.

Animationstechnisch sehr schön und überzeugend gemacht, die Welt in ihrer bunten Vielfalt und mit
ihren verrückten Bewohnern wird voll ausgelebt. Für die größten Lacher sorgten bei uns die superlustigen Gestalten, Mammuthasen und Elefantenmäuse, die sehr gekonnt ihren Auftritt haben.

Nebenbei werden im altertümlichen Setting die Probleme einer Familie mit einem pubertierenden Kind ausgefochten. Kitschig wird es doch erst in der letzten halben Stunde, bis dahin sind die Croods einfach nur ein großer, gelungener Spaß.

Fazit: Nicht nur für Animationsfans sehenswert!


Montag, 25. März 2013

Ein Zombie hing am Glockenseil


Der Film ein Ein Zombie hing am Glockenseil ist einer der wenigen Filme in Deutschland, den kaum jemand sehen kann und darf, da er hier uncut quasi verboten ist. Er wurde in verschiedensten Versionen beschlagnahmt und darf weder vertrieben, geschweige denn beworben werden. Die Frage ist, warum eigentlich?

Der Film stammt aus dem Jahre 1980. Damals kam gerade eine große Gewaltwelle im Filmgenre auf. Filme wie Dawn of the Dead (Zombie) oder Tanz der Teufel gaben sich in der Filmproduktion die Klinke in die Hand. Die damals noch zuständige Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) sah sich einer Verrohung im Filmsegment gegenübergestellt und vermutete dies könne Einfluss auf die Bevölkerung nehmen. So beschloss man ungerechtfertigterweise gegen das Zensurverbot unserer Verfassung zu verstoßen und setzte die Filme nicht nur auf den Index für jugendgefährdende Medien, was einer Nichtvermarktung bereits fast gleichkommt, sondern beschlagnahmte per Gerichtsbeschluss gleich alle gepressten Originale, die im Umlauf waren und hinderte somit nicht nur Jugendliche, sondern auch mündige Erwachsene daran den Film zu sehen. Daher sind entsprechende DVDs heute heiß begehrt unter Sammlern. Das gleiche Schicksal ereilte auch die anderen beiden oben genannten Streifen.

Ich kann mich zu den Glücklichen schätzen, die eine unzensierte Version des Streifens in ihrem Besitz wissen und kann voller Glückseligkeit berichten: Das Ding ist ganz großer Kuhmist. Der Film langweilt von der ersten Minute. Dialoge sind langatmig und öde gestrickt, vollgestopft mit Klischees und einfach einfallslos.Man hofft ständig, dass endlich mal ein Zombie kommt und die Protagonisten frisst.
Das geschieht zwar, aber leider viiiiiieeeel zu selten. Wenn es dann mal passiert muss ich sagen, alle Achtung. Die Effekte sind sehr schön gemacht und sehen bei weitem realistischer aus als man das heute mit Hilfe von CGI machen könnte. Das ist eine der großen Verluste, den wir mit der Tricktechnik hinnehmen müssen. Horrorstreifen aus heutiger Zeit erreichen selten den Ekelfaktor, den man damals mit Tierinnereien, Latex und Kunstblut erreicht hat.

Die relevanten Szenen nehmen weniger als ein zehntel der Spielzeit ein und somit ist man meistens damit beschäftigt zu warten bis endlich wieder Gehirn spritzt. Daher versteht es sich wohl von selbst, dass man die geschnittene Version im Geschäft gar nicht mehr in die Hand nehmen muss, denn da fehlt alles, was auch nur ein bisschen Freude bereiten könnte. Das Fazit ist somit eindeutig:


PS: Ich merke grade, ich habe die Inhaltsangabe völlig vergessen, aber seien wir mal ehrlich: Es ist ein Zombiefilm, der Genretyp ist bereits Inhaltsangabe genug.

Montag, 18. März 2013

Kokowääh 2

www.kinoundco.de
Die Erwartungen für Kokowääh 2 waren nicht allzu hoch und das war auch richtig so.
Wie zu erwarten handelt es sich um einen typischen Schweiger-Film. Romantische Sepiafärbung,
extremes Spiel mit Schärfe und Unschärfe und die fast schon standardisierte Script-Musik.

Die Geschichte: Magdalena ist jetzt ein bisschen älter, Henry und Katharina wohnen jetzt zusammen im Loft, mit eigenem Kind, Tristan lebt sich mit seiner jungen Freundin aus. Weil Henry sich jedoch um nichts kümmert, zieht Katharina aus, Tristan ein und der Rest des Films beschäftigt sich damit, wie die drei mit der Situation so klar kommen und versuchen, wieder alles auf die Reihe zu bekommen.

Das zusammenzufassen war echt nicht leicht, denn der Film ähnelt dermaßen Kokowääh 1, Zweiohrküken und Keinohrhasen, dass man völlig den Überblick verliert. Irgendwann fragt man sich, welche Rolle Nora Tschirner denn eigentlich spielt, bis man merkt, dass das der falsche Film ist. Sehr verwirrend.

Til Schweiger hat natürlich wieder alle Rollen übernommen, Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Hauptdarsteller. Spätestens jetzt sollte er sich wirklich auf eins davon konzentrieren.

Trotzdem gab es einige Lacher, Matthias Schweighöfer spielt eine sehr lustige Parodie seiner selbst und wenn man einen leichten, romantischen Film für zwischendurch sucht und Berliner Sommerfeeling sucht, dann kann man sich Kokowääh 2 doch durchaus angucken.

Fazit: Kurzweiliger Spaß, schöne Bilder, süße Kiddies, schlecht gespielt, komplett vorhersehbar.


Sonntag, 17. März 2013

Die zauberhafte Welt von Oz

www.kino.de
Letzte Woche in der zauberhaften Welt von Oz gewesen. Angeblich mit besseren 3D-Effekten als Avatar! Ich war gespannt. Und was das anging, wird man bei der Vorgeschichte zum "Zauberer von Oz" nicht enttäuscht. Die 3D-Effekte werden einem nur so um die Ohren gehauen, bis es fast schon an die Schmerzgrenze geht, aber man muss zugeben, sie sind ziemlich, ziemlich gut.
Monsteraffen fliegen einem ins Gesicht, Killerpflanzen springen dich an, Wildwasserrafting und Flugsimulator, alles inklusive.

Die Bilder: Der Wahnsinn. Gigantische Landschaftsaufnahmen, verrückte Charaktere, Farbexplosionen, eine Reise durch ein Wunderland. Die Nebenrollen sind wunderschön gestaltet, vom Affenpagen, über die kleine Porzellanpuppe und den Einwohnern von Oz, bei denen sich keine verrückte Frisur wiederholt.
Auch die Musik lässt keine Wünsche offen. Mit Danny Elfman hat Sam Raimi sich natürlich auch einen meiner absoluten Lieblings ins Boot geholt.

Doch nicht nur musikalisch scheint er sich Tim Burton zum Vorbild genommen zu haben, sondern auch in den  Hauptrollen. Die Rolle des Zauberers sollte von Johnny Depp besetzt werden und das ist in jedem Wort, in jeder Geste zu spüren. James Franco gibt sich wirklich Mühe, aber er wirkt eben doch ein wenig sehr bemüht, den typischen Johnny Depp zu spielen.

Die Geschichte an sich ist ganz nett, aber doch etwas vorhersehbar, sehr klischeehaft und zeigt nichts, was man nicht schon gesehen hat. Gegen Ende tun sich dann auch immer mehr Lücken und Ungereimtheiten auf, über die man noch hinwegsehen könnte, würde Mila Kunis als böse Hexe nicht permanent eine unglaublich penetrante Hexen-Lache an den Tag legen würde, die einen nach spätestens einer Stunde zur Weißglut bringt.
Und auch das Ende bleibt mir ein Rätsel.

Man wird einfach das Gefühl nicht los, dass sich hier die Kreativen austoben wollten, dafür die Welt von Oz als Spielplatz nutzen und die Geschichte dabei eigentlich relativ egal ist.

Fazit: Visuell ein grandioses Feuerwerk, inhaltlich eher mau. Drei Kekse.





Samstag, 9. März 2013

ParaNorman

www.universalpicturesinternational.com
Norman ist anders als die anderen Kinder. Er sieht Tote und kann mit ihnen sprechen. Seine Heimatstadt wurde vor Jahrhunderten von einer Hexe verflucht und plötzlich ist es an ihm, den Hexenfluch zu stoppen. Und zu dieser abenteuerlichen Aufgabe kommen auch noch die ganz alltäglichen Probleme wie die Familie und der Kampf mit der Außenseiterrolle. Und auf einmal steckt man mitten in einem Stop-Motion-Zombiefilm!

Die Regisseure Chris Butler und Sam Fell haben Ahnung von ihrem Gebiet und das merkt man dem Film von der ersten bis zur letzten Sekunde an. Die Welt mit ihren Charakteren ist sehr liebevoll und detailreich gestaltet, die Animation ist so fließend, dass man manchmal denken könnte, der Film sei computeranimiert. Und die Geschichte vermittelt im Endeffekt neben der Tatsache, dass Zombies ganz nett sein können, durchweg positive Werte. Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalt.
Aber nicht durch die plumpe Art und Weise, wie man das aus vielen Kinderfilmen kennt.

ParaNorman ist ein wunderschöner Film, der für Kinder wohl ähnlich wie "Nightmare Before Christmas" und "Coraline" eher ungeeignet ist, aber dem erwachsenen Zuschauer (besonders wenn man sich mit dem Entstehungsprozess beschäftigt) viel Freude bereiten wird.

Fazit: Für mich als begeisterten Stop-Motion-Fan eine geniale Produktion.


Freitag, 1. März 2013

Killing Zoe

iknowthelesge.com

Killing Zoe ist ein geeigneter Abendfüller für Fans von Reservoir Dogs und Natural Born Killers oder Menschen, die sich Ocean's Eleven etwas brutaler wünschen. Damit muss ich auch dem Inhalt nicht mehr so viel hinzufügen. Es geht schlicht um einen desaströs durchgeführten Bankraub, bei dem es für einen der beteiligten Dieben um eine Gewissensentscheidung geht. Will er die Beute, wohlgemerkt eine Wagenladung voll Goldbarren, stehlen oder seine Liebe retten, die versehentlich unter die Geiseln geraten ist?

Produziert wurde das Erstlingswerk des Regisseurs Roger Avary von niemand geringerem als Quentin Tarantino. das ganze ist allerdings schon ein paar jahre her, 20 um genau zu sein. Der Film entstand kurz nachdem Tarantino mit seinem Erstlingswerk Reservoir Dogs genug Geld hatte, diesen Streifen umzusetzen. Und es hat sich gelohnt. Für Freunde nicht versteckter Gewalt und langer Dialoge, die einem Charaktere erst richtig sympathisch oder unsympathisch machen, wie man es aus Tarantino-Standardwerken kennt, eine Freude.

Jedoch muss man Abstriche machen. Die Synchro ist mehr als schwach. Die Story spielt in Frankreich, die Hauptfigur ist Amerikaner, was dazu führt, dass Eric Stoltz, der Zed verkörpert, über 96min mit einem schlechten Carpendale-Akzent rumläuft um zu verdeutlichen, dass er nicht von hier ist... furchtbar!
Außerdem verhalten sich viele Figuren schlichtweg unrealistisch dumm. Da wird rumgeschossen, exzessiv geschrien wie ein kleines Mädchen oder ganz billig phrasiert ("Die wissen nicht, mit wem sie es zu tun haben"). Das führt dazu, dass alles etwas arg berechenbar wird. Schade eigentlich, da wäre mehr drin gewesen.

Letztendlich kann ein Freund des Exploitationgenres damit was anfangen. Der normale Filmfreund, muss schon besonderes Interesse an einem Schauspieler oder dem Heist-Element haben um sich nicht zu langweilen. Daher 3 von 5 Keksen.




Samstag, 9. Februar 2013

Flight




Das Drama tragt den richtungsweisenden Titel Flight und verrät damit auch schon das Hauptmotiv des Filmes: Es geht im einen Piloten, der ein Flugzeug in einer ausweglosen Situation halbwegs sicher zu Boden bringt und dabei 96 von 102 Menschen an Bord vor dem fast sicheren Tod rettet. Anfangs wird er deshalb gefeiert wie ein Rockstar, doch bald schlägt sie Stimmung um als klar wird, dass der Pilot mit dem Spitznamen Whip mehr als zweieinhalb Promille Alkohol und  zusätzlich noch Kokain im Blut hatte. Es stellt sich heraus, dass dies kein einmaliger Vorfall war. Whip ist starker Alkoholiker und will dies nicht einsehen. Im Laufe des Films wird er. vor dem Hintergrund eines immer größer werdenden Lügengerüstes. verstrickt in dem Kampf zwischen Gewissen und Angst vor dem Gefängnis. Denn dort könnte er  landen, wenn man nachweisen wurde dass der Flugzeugabsturz durch seine Trunksucht verursacht wurde. Tatsächlich war es aber ein Maschinenfehler, der zum Absturz führte und nur die fast übermenschlichen fliegerischen Fähigkeiten von Whip haben überhaupt dazu geführt, dass nicht alle Insassen starben. Doch wie soll bewiesen werden?


So viel zum Film selbst, ohne zu viel zu verraten.  Vor dem Kinogang war ich durchaus skeptisch was den Plot angeht. Ich befürchtete eine auf Spielfilmlänge gezogene Folge der Serie Law & Order bei der wir fast nur den Gerichtssaal von innen sehen würden. (Versteht mich nicht falsch, das Konzept von Law & Order ist genial und packend, jedoch meiner Meinung nach nur für eine dreiviertel Stunde. Einen ganzen Kinofilm wurde ich mir davon nicht wünschen.)
Aber ganz im gegenteil, man sieht nicht einen Gerichtssaal. Vielmehr behandelt der Film die Rauschmittelsucht des Protagonisten und gibt tiefen Einblick in das leben eines Mannes, der an sich selbst scheitert und damit alle Menschen, die ihn lieben vor den Kopf stößt. Denzel Washington liefert eine geniale und durchaus oscarnominierungswürdige Performance ab.
Nicht zu vergessen sei aber auch John Goodman, der zwar nur zwei Cameo-Auftritte hat, mit diesen durchaus ulkigen Zwischenspielen aber für eine gute Auflockerung der doch manchmal sehr trüben Stimmung des Filmes sorgt.

Fazit: Ich hatte nicht zu viel erwartet und mein Gefühl wurde glücklicherweise Lügen gestraft. Daher absolut sehenswerte 4 von 5 Keksen!


Donnerstag, 24. Januar 2013

Silver Linings Playbook

wikimedia.org


Pat kommt gerade aus der Psychiatrie und versucht sich wieder ans normale Leben zu gewöhnen und vor allem seine Frau Nikki wieder zurück zu gewinnen. Über Freunde lernt er Tiffany kennen, die vor kurzem ihren Mann verloren hat und genauso kaputt wie Pat wirkt, jedoch sehr offen damit umgeht. Zwischen den beiden besteht von Anfang an eine Hassliebe und die beiden schließen einen Pakt um sich gegenseitig zu helfen.

Das alles klingt erstmal nicht so spannend, doch der Film ist wirklich großartig. Bradley Cooper und Jennifer Lawrence glänzen in ihren Rollen und schaffen zwei vielschichtige, schillernde und zugleich düstere Figuren zwischen Wahnsinn und Alltagsleben mit einer echten Verbindung zueinander.

Die Kameraführung ist wirklich ungewöhnlich und schafft teilweise völlig neue Bilderlebnisse. Die Musik ist genial und wird genial eingesetzt und ach was soll man sagen:
Der Film ist eine Bereicherung, er geht so tief und ist doch so leicht, zeigt krasse Menschen und doch ganz normale Probleme und hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht. Mehr kann man sich eigentlich kaum wünschen, oder?

Fazit: Tolle Bilder, tolle Schauspieler, toller Film. Angucken! 4 Kekse!


Mittwoch, 9. Januar 2013

Wreck It Ralph!

www.disney.go.com



Ralph reicht's! Er ist der Bösewicht in dem Spiel „Fix-It Felix!“ und zerstört dort seit mittlerweile 30 Jahren täglich ein Hotel, das Felix dann wieder repariert. Ralph wird von den Bewohnern des Hotels zur Strafe immer wieder vom Dach geworfen. Dabei wünscht er sich nichts mehr, als auch im Hotel wohnen zu dürfen und von den Bewohnern gemocht zu werden und nicht auf der Müllhalde nebenan zu hausen.
Nach einem Streit auf der Jubiläumsfeier des Spiels setzt er sich in den Kopf eine Medaille zu bekommen, genau wie Felix jeden Tag. Da er das im eigenen Spiel nicht kann, macht er sich auf in die anderen Spiele der Spielothek, in der er lebt, und setzt alles daran irgendwie zu siegen.

Im Shooter „Hero’s Duty“ scheint er das dann auch zu schaffen doch letztendlich landet er im Kinder-Racing-Spiel „Sugar Rush“, wo er sich mit der kleinen Vanellope anfreundet, die ein Programmierfehler ist und genau wie Ralph unbedingt dazugehören will. Zusammen versuchen sie, einen Weg zu finden, vollwertiger Teil ihrer Spielewelten zu werden.
So viel zur Geschichte.

Klingt erst einmal wie ein ziemlich klischeehafter Kinderfilm und man kann ihn wohl auch als solchen sehen. Der Spaßfaktor bei „Wreck It Ralph“ liegt jedoch vielmehr in der Vielfalt des Spieleuniversums und den unzähligen Anspielungen auf Kultspiele wie Pacman oder Supermario, die sich gerade im ersten Drittel des Films häufen und für viele Lacher sorgen. Sogar Skrillex, der den Song für „Hero’s Duty“ beigesteuert hat, bekommt als Animation seinen Auftritt.

Trotzdem haben die meisten wohl mehr erwartet, denn all diese Anspielungen bleiben ziemlich flach und im Endeffekt geht es in erster Linie doch mehr um die Beziehung zwischen Ralph und Vanellope und ihren Umgang mit ihrer Außenseiterolle. Typisch Disney eben.
Doch trotzt kleiner Mankos macht der Film wirklich Spaß, die Animationen sind natürlich genial und ich persönlich fliege ziemlich auf die Zuckerwattewelt von Sugar Rush. Ich mag die ganze Idee wahnsinnig gerne und hätte mir eigentlich noch mehr Reisen zwischen den Spielewelten gewünscht. Zusätzlich die Charaktere sehr liebevoll gestaltet.

Fazit: Gelungener Spaß, der einen zwar nicht vom Hocker haut, aber den zu sehen sich auf jeden Fall lohnt, nicht nur wenn man von den Game-Anspielungen angefixt ist.

Eigentlich 3 ½ Kekse. Ich runde mal auf ;)

Montag, 7. Januar 2013

Reservoir Dogs

imdb.com
Bald ist es soweit, der neue Tarantinofilm Django Unchained kommt in die deutschen Kinos. Es wird Zeit dies zu würdigen und die alten Perlen mal etwas zu beleuchten, die der Mann schon vor vielen Jahren ins Rampenlicht gehalten hat.
So zum Beispiel auch sein Erstlingswerk Reservoir Dogs von 1992 mit dem deutschen Untertitel "wilde Hunde". Mit dabei sind einige seiner später immer wieder gerne eingesetzten Schauspieler wie Tim Roth (Four Rooms) oder Harvey Keitel (Pulp Fiction).

Es geht grob gesagt um die Folgen eines Raubüberfalls, den man im Film selbst nur in Rückblenden sieht. Der Film handelt eher von dem was anschließend passiert, denn die vom Auftraggeber anonym zusammengestellte Gruppe ist bei dem Coup von der Polizei hochgenommen worden. Die Entkommenen versuchen nun herauszufinden, wer das Schwein war, das sie verraten hat.
Wie immer verwendet Quentin Tarantino in diesem Film lange und ausschweifende Dialoge um den Zuschauer mit den Protagonisten zu sympathisieren. Da dies der erste Film von ihm ist, kann man hier selbstverständlich noch nicht von Traditionen reden, aber doch finden sich in Reservoir Dogs noch viele andere Stilelemente, auf die Tarantino in späteren Filmen erneut zurückgriff. Beispielsweise der Trunkshot, das Filmen aus einem geöffneten Kofferraum heraus, die Zigarettenmarke "Red Apple" und natürlich die langen Kamerafahrten ohne Schnitt; besonders wirkungsvoll in Kombination mit ausführlichen Dialogen, an denen alle Figuren, an einem großen Tisch sitzend, teilhaben. Außerdem spielt er hier selbst einen kleinen Nebencharakter. Auch dies wurde zu einem festen Bestandteil seiner Filme.

Der Film ist außerordentlich lustig ohne albern zu wirken, eine Kunst, die Tarantino in späteren Filmen weiterhin zu pflegen weiß. Zudem beschränkt er sich auf zwei oder drei brutale Szenen; der Rest kann durchaus spannend und actiongeladen erzählt werden, ohne ständig eine Maschinenpistole zücken zu müssen.

Die Bild- und Tonqualität ist der Zeit Anfang der 90er Jahre angepasst und fällt nicht sonderlich aus der Reihe.

Ich gebe zu, so langsam stellt sich hier ein Kuschelimage dar, wenn ich schon wieder die Höchstnote vergebe. Aber wenn ihr den Film gesehen habt und Tarantinoliebhaber seid, werdet ihr mit mir übereinstimmen, dass mit dem Debüt hier gleich ein Highlight seiner Filmografie geschaffen wurde.

Fünf von fünf Keksen, alles andere wäre Blasphemie!


PS: Wer Hunger bekommen hat, kann sich hier mit dem Film eindecken. Milch und Kekse kaltstellen und dann steht einem perfekten Filmabend mit dieser DVD nichts im Wege.





Samstag, 5. Januar 2013

Cloud Atlas

cloudatlas.warnerbros.com


Cloud Atlas, zu deutsch Wolkenatlas. Der Namensgeber ist ein Musikstück des fiktiven Künstlers Robert Frobisher aus dem jahre 1939, doch fangen wir vorne an. Ich kann übrigens nur empfehlen, das Stück beim Weiterlesen gleich mal im Hintergrund spielen zu lassen ;)


Cloud Atlas erzählt sechs Geschichten aus sechs verschiedenen Epochen. Die da wären:
  • Der Anwalt Adam Ewing und ein Sklave als blinder Passagier freunden sich auf einem Erkundungsschiff 1849 an; der Beginn der Sklavenbefreiung.
  • Der bereits erwähnte junge Komponist Robert Frobisher und die Schwierigkeiten, homosexuell zu sein im Jahre 1939.
  • Die Journalistin Luisa Rey, die sich 1973 durch ihren investigativen Journalismus zur Zielscheibe eines Profikillers macht.
  • Der Verleger Timothy Cavendish, der 2012 in einem Altersheim gegen seinen Willen festgehalten wird.
  • Der weibliche Klon Somni~451, der 2144 für die Freiheit und gegen die Versklavung menschlicher Kopien kämpft.
  • Der Ziegenhirte Zacharay, der sich in einem postapokalyptischen Hawaii auf eine beschwerliche Reise begibt.
Im Buch werden diese Geschichten in je zwei Abschnitte geteilt und nacheinander erzählt. Im Film jedoch simultan, das heißt in kurzen Episoden. Das ist zwar auf der einen Seite sehr kurzweilig, auf der anderen aber auch etwas anstrengend. Ich konnte mich mit dieser Art des Films aber schnell anfreunden. Dass Episodenfilme durchaus gut funktionieren können, kennt man aus Filmen wie elevenfourteen. Hier wird das Konzept aber bis zum äußersten getrieben, denn einige Episoden dauern nicht länger als 30 Sekunden, bevor die Zeit schon wieder wechselt.

Selbstverständlich mussten Tykwer(Das Parfum) und die Wachowskis(Matrix), die für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichneten, gewisse Abstriche machen was die Ausführlichkeit der mehr als 650-seitigen Vorlage machen, das Konzept bleibt aber schlüssig und viele der Verbindungen zwischen den Figuren konnte in den Film übernommen werden (beispielsweise haben mehrere Figuren ein kometenförmiges Muttermal und Briefe und Musik aus einigen Geschichten werden in anderen wieder aufgegriffen).

Die technische und vor allem maskenbildnerische Umsetzung ist phänomenal. Animierte und nichtanimierte Bestandteile des Films sind quasi nicht zu unterscheiden und die tausend Gesichter in die die Hauptdarsteller wie Tom Hanks, Halle Berry, Hugo Weaving, Hugh Grant und viele andere, die allesamt genial spielen und die nur aufgrund ihrer großen Zahl hier nicht gewürdigt werden können, machen den Film zu einer Wonne. Jede Minute macht Spaß und man wartet sehnsüchtig auf das, was als nächstes kommen mag.

Was bleibt ist sich zurückzulehnen, Popcorn (oder Kekse) zu greifen und zu genießen.
Alle nur denkbaren Kategorien wie Schauspiel, Regie, Drehbuch, Maskenbild, Bild und Ton verdienen die Höchstnote, weshalb mir nur ein Urteil möglich ist: volles Keksrating!



PS: Der Film macht verdammt neugierig auf das Buch und weitere Details zu den Geschichten, weshalb ich es mir sofort als ich nach dem Kinobesuch zu Hause angekommen war, bestellte. Ich bin gespannt!





Freitag, 4. Januar 2013

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

www.thehobbit.com


Viel wurde darüber geredet, lange wurde er angekündigt und jetzt ist er schon seit fast einem Monat im Kino, der Hobbit. Und meiner Meinung nach ist er seinen Ankündigungen mehr als gerecht geworden. Ich selbst hab ihn zweimal im Kino gesehen, einmal mit HFR, einmal ohne, beide Male 3D.
Erstmal dazu: HFR lohnt sich. Alle haben schon darüber geredet: Man muss sich daran gewöhnen, es fühlt sich am Anfang an wie eine Doku, es ist neu. Aber es ist gut. Es gibt den 3D-Effekten eine phänomenale Wirkung. HFR schafft es, dass man sich phasenweise wie in einer Achterbahnfahrt fühlt, die Bilder sind rasant und klar, die 3D-Effekte werden geschickt genutzt und wirken zum Ersten Mal nicht an einzelnen Stellen wie Spielereien, sondern sind fester Bestandteil des Films. Mehr als einmal zuckte ich auch beim Zweiten Schauen im Sitz zusammen.

Soviel zur Technik. Weiter mit dem Inhalt:
Ich habe den Hobbit leider nie komplett gelesen, deswegen kann ich mich nicht genauer auf die exakte Umsetzung beziehen, aber zumindest in den ersten Szenen wird zu großen Teilen der originale Text verwendet. Am Anfang wird eine wunderbare Brücke zum ersten Herr der Ringe geschlagen, als man den alten Bilbo beim Schreiben und den jungen Frodo noch ganz unbeschwert in der Hobbithöhle bei den Vorbereitungen zum Fest sieht. Doch ab da beginnt eine ganz eigene Geschichte, von der ich für die Unwissenden nicht zu viel erzählen möchte.

Was ich sonst noch sagen will:
Jeder Charakter ist unglaublich individuell gestaltet. Kein Zwerg gleicht dem Anderen, kein Ork sieht aus wie ein Zweiter. Trotzt der düsteren Geschichte und Atmosphäre, gibt es ständig Lacher und das ganz ohne die Stimmung zu kippen oder zu gewollt zu wirken. Eine Geste, eine Gestalt, ein Gesichtsausdruck reichen aus und der Saal lacht. Die Musik ist in Themen aufgebaut und das Lied, das Thorin zu Beginn in Beutelsend singt, begleitet uns durch den ganzen Film, ebenso wie die Ring-und Hobbitthemen aus dem Herrn der Ringe. Einzig ein bisschen kürzer hätte man sich halten können. Hätte. Muss aber nicht, denn jede Minute ist ein Genuss.

Fazit: Grandiose Bilder, grandiose Musik, grandiose Geschichte und vor Allem ein grandioser Martin Freeman als Bilbo Beutlin. 
Auf der Keksskala macht das 5 von 5 Keksen. Guten Hunger.