Freitag, 3. Januar 2014

No country for old men

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4 Oscars, über $170.000.000 Einspielergebnis und 2 Golden Globes. Ende der Rezension könnte man meinen, denn was soll ich hier noch groß hinzufügen?

Die Coen-Brüder legen hier einen wirklich verstörenden und faszinierenden Film vor, der einen gar nicht dazu kommen lässt mal vom Geschehen wegzusehen. Die Geschichte um eine Verfolgungsjagd quer durch Texas bannt den Zuschauer sofort und lässt ihn nicht mehr los. In diesem trocken arrangierten Thriller verfolgt Javier Bardem als psychopathischer Auftragskiller Josh Brolin, der aus einem hier nicht relevanten Grund ordentlich was ausgefressen hat. Dazu kommt dann noch Tommy Lee Jones, einen Polizisten spielend, der versucht das Schlimmste zu verhindern.
Ich möchte möglichst wenig verraten, denn jedes Wort zu viel nimmt dem Film von seiner Essenz.

Besonders Javier Bardem, vielen sicherlich bekannt als der Bösewicht aus Skyfall, legt hier ein Schauspiel an den Tag, das seinesgleichen sucht. Nicht unverdient hat er dafür schließlich auch den Oscar als bester Nebendarsteller bekommen (warum er als Nebendarsteller kategorisiert wird, ist mir allerdings schleierhaft).

Die Geschichte wird erzählt mit schönen Bildern der texanischen Wüstenlandschaft, ungewöhnlichen und beklemmenden Einstellungen. Der Film schafft es an einem Ort wie der endlosen Wüste Texas', Enge zu erzeugen. Noch beklemmender wird die Szenerie, da die Coen-Brüder fast komplett auf die Verwendung von Filmmusik verzichten. So fühlt man regelrecht das Herz der Protagonisten schlagen, wenn sie kurz davor sind, sich gegenüber zu stehen. Der Film lässt den Zuschauer dadurch auch noch tiefer eintauchen, da nicht das gefühl des entspannten Zuschauens, sondern eher des voyeuristischen Beobachtens vermittelt wird.


Der Film ist wegen seiner für FSK 16 Verhältnisse überdurchschnittlichen Gewaltdarstellung sicher nichts für jeden, aber es ist für Fans von beklemmenden Thrillern und Actionfilmen auf jeden Fall viel dabei. Anschauen! (Aber ohne Popcorn, der Film ist stellenweise so still, wegen fehlender Filmmusik, dass jegliches Nebengeräusch als störend empfunden werden kann)


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